5. Akademisches Konzert 2025/26
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5. Akademisches Konzert 2025/26
Christian Birnbaum Dirigent
Akademischer Orchesterverein Wien
Thomas Hauschild Dirigent
Akademisches Orchester Leipzig
Jean Sibelius: 5. Sinfonie Es-Dur op. 82 (Akademischer Orchesterverein Wien)
„Ein Ringen mit Gott“ nannte Jean Sibelius die lange Entstehungsphase seiner 5. Sinfonie, die sich über fünf Jahre hinzog. Nach der Uraufführung 1915, am 50. Geburtstag des Komponisten mit ihm selbst am Pult, hatte er das Werk bis 1919 noch zweimal überarbeitet. Dabei verschmolz er die anfänglich vier Sätze zu dreien, indem er die traditionell eigenständigen Satzteile der ersten beiden Sätze miteinander kombiniert. Heller und optimistischer als seine 4. Sinfonie erscheint das Werk, obwohl es während der düsteren Jahre des Ersten Weltkriegs entstand. Besonders inspiriert wurde der Finne von dem Anblick von sechzehn Schwänen, die eines Tages über ihn hinwegzogen und einen tiefen Eindruck hinterließen: „Herr Gott, diese Schönheit! Sie kreisten lange über mir, verschwanden im Sonnendunst wie ein silbernes Band, das hier und da aufglitzerte.“ Daher das „Schwanenthema“ der Hörner im Finalsatz, der das Werk zum Ende hin mit einer unwiderstehlichen Sogwirkung beschließt.
Pjotr Tschaikowski: 6. Sinfonie h-Moll op. 74 „Pathétique“
Pjotr Tschaikowskis Sinfonien sind allesamt stark von seinem persönlichen Empfinden und bildhaften Vorstellungen geprägt und vermitteln Gedanken, Erinnerungen und Träume. In der schmerzvoll melancholischen Grundstimmung und im langsamen, verlöschenden Schlusssatz der 6. Sinfonie glaubte man, eindeutige Belege für die schlimme seelische Verfassung des zu Depressionen und Melancholie neigenden Komponisten zu erkennen. Viele Anekdoten existieren dazu über seine so kurze wie desaströse Ehe, seine verdrängte Homosexualität und die geheimnisvolle Brieffreundschaft zu seiner Gönnerin Nadeschda von Meck. Die Besonderheit der 6. und letzten seiner Sinfonien: Den Walzer dehnt Tschaikowski zu einem 5/4-Takt, das Scherzo verwandelt sich in einen Marsch. Und ob der langsame Schlusssatz anstelle eines pompösen Finales tatsächlich eine Vorahnung des Komponisten auf den eigenen plötzlichen Tod war, bleibt ungewiss. Nur drei Wochen, nachdem Tschaikowski die Uraufführung dieser Sinfonie am 16. Oktober 1893 in St. Petersburg dirigiert hatte, starb er unter rätselhaften Umständen.