2. Akademisches Konzert 2025/26
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2. Akademisches Konzert 2025/26
Caspar Frantz Klavier
Thomas Hauschild Dirigent
Akademisches Orchester Leipzig
Engelbert Humperdinck: Ouvertüre zu „Hänsel und Gretel“
Katapultartig schoss die Märchenoper 1894 auf die Spielpläne und schaffte es innerhalb eines Jahres ins Repertoire an fast 50 deutschen Bühnen. Bereits Weihnachten 1890 hatte Engelbert Humperdinck, zur Begeisterung seiner Familie, einige Lieder dafür auf Texte seiner Schwester komponiert. Das Vorspiel beginnt mit dem getragenen Hornsatz des Abendsegens, den die Geschwister beim Einschlafen allein in Wald singen: „Abends, will ich schlafen gehn, vierzehn Englein um mich stehn“. Dieses Leitthema, das Frieden, Schutz und Gebet versinnbildlicht, durchzieht die gesamte Oper.
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 415
Als Wolfgang Amadeus Mozart 1781 aus den Diensten des Salzburger Erzbischofs entlassen wurde, ließ er sich in Wien nieder, wo er als freier Komponist oft einen Mittelweg zwischen künstlerischer Freiheit und Kommerzialisierung finden musste. So auch in den Klavierkonzerten Nr. 11, 12 und 13, die er in Wien schrieb. Die erhaltenen Skizzen zeigen viele seiner Ideen für das 13. Klavierkonzert KV 415, die weiterverarbeitet, verworfen oder an anderer Stelle recycelt wurden. Der ursprünglich in d-Moll geplante zweite Satz, der durch einen leichteren langsamen Satz in Dur ausgetauscht wurde, fand so in einem langsamen Abschnitt des dritten Satzes neue Verwendung. Im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und Gefälligkeit entstand letztendlich ein Stück, das laut Mozart selbst „das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht [ist] – angenehm in die ohren – Natürlich, ohne in das leere zu fallen“.
Johannes Brahms: 1. Sinfonie c-Moll
14 Jahre dauerte es, bis Johannes Brahms die wahrscheinlich 1862 begonnene erste Sinfonie in c-moll vollendete und im November 1876 erstmals in den Konzertsaal brachte. Dass Brahms so lange an diesem Werk arbeitete, ist kaum verwunderlich, wenn man die Ansprüche bedenkt, die an ihn gestellt wurden – und die er an sich selbst stellte. Die Sinfonie in c-Moll war freilich nicht Brahms‘ erster Versuch einer Sinfonie: Zahlreiche Pläne für derartige Werke entstanden schon in den 1850er Jahren. Einige führten zu anderen Werken wie den Serenaden op. 11 und op. 16 sowie das Klavierkonzert in d-moll op. 15, viele Ideen wurden hingegen gänzlich verworfen. Die Mühen waren nicht umsonst – das Publikum bei der Uraufführung war begeistert. Der Korrespondent der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung schrieb aus Karlsruhe: „Dieser [der vierte Satz] und der zweite Satz riss das grosse Publikum unverkennbar mit fort; auch das Uebrige wurde mit Beifall begrüßt. Allgemein ist der Wunsch, das grossartige Werk bald wiederholt zu hören“.