1. Akademisches Konzert 2025/26
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1. Akademisches Konzert 2025/26
Freytag Trio (Violine, Violoncello, Klavier)
Akademisches Orchester Leipzig
Louise Farrenc
Ouvertüre e-Moll op. 23
Ludwig van Beethoven
Tripelkonzert op. 56 für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester
César Franck
Sinfonie d-Moll
Louise Farrenc: Ouvertüre e-Moll op. 23
Sich im Paris des frühen 19. Jahrhunderts auf Kammermusik und Sinfonik zu konzentrieren, war außergewöhnlich. Zu jener Zeit war die Musik durch Ludwig van Beethoven dominiert. Doch trotz der hohen Ansprüche komponierte die 1804 geborene, aus einer Familie von Malern und Bildhauern stammende Louise Farrenc zahlreiche Klavierwerke, Trios, Quartette und Symphonien – mit Erfolg. In ihren Orchesterwerken, die neben drei Sinfonien auch eine Ouvertüre in Es-Dur und die Ouvertüre in e-Moll op. 23 umfassen, zeigt sich ein ganz eigener Stil. Farrenc war eine der wenigen Komponistinnen, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich an der Wiener Klassik orientierten, ohne dabei in der klanglichen Gestaltung hinter den Zeitgenossen zurückzubleiben. Nach einem Konzert, in dem die Ouvertüre gespielt wurde, schrieb Henri Blanchard: „Es ist ein Stück von großem Stil und reicher Instrumentierung, dessen melodische Gestaltung an den Stil Cimarosas und Mozarts in ihren Ouvertüren Il matrimonio segretto und Don Giovanni erinnert“.
Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert op. 56 für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester
Bis heute ist die Besetzung von einem Klaviertrio in Kombination mit einem Orchester ungewöhnlich ‒ sicher hatte Ludwig van Beethoven bei der Komposition ganz bestimmte Musiker für die Solostimmen im Sinn. In seiner Eigenart jedenfalls erfüllt das Werk höchste Ansprüche, indem Beethoven das Solistentrio in eine vielschichtige und farbenreiche Instrumentierung einbettet. Nach zwei Privataufführungen fand die erste öffentliche Aufführung erst einige Jahre später, im Februar 1808, im Leipziger Gewandhaus statt. „Der Komponist hat darin seiner reichen, aber auch in ihrem Reichthum gern üppig schwelgenden Phantasie den Zügel, wie kaum sonst irgendwo, schiessen lassen“ – so eine der Besprechungen der Allgemeinen Musikalischen Zeitung.
César Franck: Sinfonie d-Moll
„Was ist das für eine d-Moll-Sinfonie“, schrieb 1889 der Komponist Ambroise Thomas anlässlich der Uraufführung von César Francks Werk, „bei der das erste Thema im neunten Takt nach des, im zehnten nach ces, im einundzwanzigsten nach fis, im fünfundzwanzigsten nach c, im neununddreißigsten nach Es, im neunundvierzigsten nach F moduliert?“ Andere Zeitgenossen kritisierten die „unverständliche“ Form und die ungewöhnliche Besetzung. Doch letztlich trug Franck mit seiner Komposition entscheidend dazu bei, dass sich in Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts eine eigenständige sinfonische Sprache entwickelte. Heute stellt keiner mehr die Großartigkeit und Originalität seiner d-Moll-Sinfonie in Frage.